Übersetzung aus dem Russischen: F. Richter, Freiberg, BRD.

 

 

Beschluss

des Internationalen gesellschaftswissenschaftlichen Symposiums „Die Roerich–Bewegung: Aktuelle Probleme bei der Bewahrung und zum Schutz des Roerich–Erbes im historischen Zusammenhang“.

 

Am 21. und 22. Juni 2002 fand in Moskau im Internationalen Nikolaj– Roerich-Zentralmuseum (INRZ) das Internationale gesellschaftswissenschaftliche Symposium „Die Roerich–Bewegung: Aktuelle Probleme bei der Bewahrung und zum Schutz des Roerich – Erbes im historischen Zusammenhang“ statt. Das Symposium war organisiert vom Internationalen Rat der Roerich–Organisationen unter Beteiligung des INRZ, der Gruppe zum Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs beim INRZ, der Roerich–Stiftung, der Internationalen Kulturschutzliga, der Sankt–Petersburger Abteilung des INRZ, der Lettischen Abteilung des INRZ, der Estnischen Roerich–Gesellschaft und der Nationalen Roerich–Gesellschaft Bulgariens.

 

An der Veranstaltung nahmen über 200 Vertreter der Roerich–Organisationen aus 97 Städten Russlands, der Ukraine, Weißrusslands, Kirgisiens, Kasachstans, Estlands, Lettlands, Litauens, Bulgariens, Boliviens, Kanadas, Finnlands und des Libanon teil.

 

Die Hauptvorträge wurden gehalten von der Generaldirektorin des Zentralmuseums „Nikolaj Roerich“ Frau Ludmila Schaposchnikowa, der Vorsitzenden des Internationalen Rates der Roerich – Organisationen, Frau Swetlana Sinenko, dem Leiter der Gruppe zum Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs beim INRZ, Herrn Prof. Dr. phil. W. Frolow, von Mitgliedern des Internationalen Rates der Roerich–Organisationen und auch von anderen.

 

Auf dem Symposium wurde festgestellt, dass heutzutage in verstärktem Maße zielstrebig bewusste Angriffe auf die bedeutendsten geistigen Werte geführt werden, die Schätze der russischen und der Weltkultur sind. Es fällt schwer, die Namen großer Kulturschaffender zu nennen, die in den letzten Jahren nicht verunglimpft worden wären. Diesem Schicksal entgingen auch nicht solche Leuchten der nationalen und der Weltkultur wie Alexander Puschkin, Lew Tolstoj, Nikolaj Berdjajew, Wladimir Solowjow, Konstantin Ziolkowski, Alexander Tschishewski, Nikolaj Wawilow, Taras Schewtschenko, I. Franko, Lesja Ukrainka, N. Wapzarow, G. Milew und viele andere. Der Verleumdung und Verlästerung unterwirft man den Namen und das Erbe des Begründers des Paktes zum Schutz der kulturellen Werte Nikolaj Roerich, den Namen und das Erbe seiner Gattin und Inspiratorin, der hervorragenden russischen Philosophin Helena Roerich. Auf diese Weise ist man bemüht, die Aufmerksamkeit der Gesellschaft von den realen Problemen auf offene Provokationen oder billige Sensationen umzulenken, wie sie von den Medien vorgegeben und künstlich in das Umfeld der Persönlichkeiten und Ideen gebracht werden, die der Gesellschaft aus der totalen Krise heraushelfen könnten.

 

In dem nicht offen erklärten Krieg gegen die Roerichs haben die Verleumder und Schmäher Verbündete innerhalb der Roerich–Bewegung gefunden, unter denjenigen, die anfangs versucht hatten, ihre Hände auf das Erbe auszustrecken, das von Swjatoslaw Roerich nach Russland, an das Internationale-Nikolaj–Roerich–Zentralmuseum übergaben worden war. Die schmerzhaftesten Schläge gegen das INRZ – den Mittelpunkt der Roerich–Bewegung nach dem Willen von Swjatoslaw Roerich – führten diejenigen aus, die sich für Roerich–Anhänger hielten und das auch weiterhin tun.

 

Zur Kulmination im Zerrüttungsprozess der Grundlagen der Roerich–Bewegung wurde der Verrat am Willen der Roerichs und die Verletzung der Urheberrechte des INRZ durch den russischen Verlag „Sfera“ und den amtierenden Direktor des Nikolaj–Roerich–Museums in New York D. Entin. Die Herausgeber der Bücher „Agni Joga: Der Hohe Weg“ und „Agni Joga: Offenbarung“, die den Willen der Roerichs und die von ihnen festgelegten Fristen verräterisch verletzt und die Tagebuchtexte entstellt haben, haben sich mit Lügen und vorbeabsichtigter Entstellung der Tatsachen bemüht, Unterstützung für sich innerhalb der Roerich–Organisationen zu finden. Die Ereignisse der letzten Monate waren eine ernste Prüfung für alle Teilnehmer der Internationalen Roerich–Bewegung, die leider nicht alle mit Würde bestanden haben. Einige Roerich–Organisationen haben dem „Sfera“–Verlag Unterstützung gewährt bei der Verbreitung dieser Bücher, bei der Festigung der Position der Verräter im Informationsbereich und bei der Verbreitung der Differenzen in der Roerich–Bewegung. Mit ihren Handlungen und Erklärungen sind sie gegen diejenigen zu Felde gezogen, die sich für den Willen der Roerichs eingesetzt haben, und sie haben ihren Grimm auf das Internationale-Nikolaj–Roerich–Zentralmuseum und die Vertrauensperson Swjatoslaw Roerichs, Frau Ludmila Schaposchnikowa, gerichtet.

 

All das geschieht mit schweigsamer Unterstützung einer passiven, teilnahmslosen und gleichgültigen Masse von Menschen, die sich für teilhaftig am Namen der Roerichs halten, dieser bedeutenden Schöpfer und Denker, die eine Verantwortung für das Schicksal der Welt auf sich genommen hatten. Dem Verrat und der Niedertracht derjenigen, die mit sklavischer Duldung Gleichgültiger auf eine Zerstörung und Spaltung der Internationalen Roerich–Bewegung hinwirken, kann nur der Zusammenschluss aller schöpferischen Kräfte widerstehen.

 

Die Symposiumsteilnehmer haben den folgenden Beschluss gefasst:

1.  Zum Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs alle schöpferischen Kräfte der Roerich–Bewegung, die mit dem INRZ zusammenarbeiten, die helfen und seine vielschichtige Tätigkeit unterstützen, zur Internationalen Gemeinschaft der Roerich–Organisationen zu vereinigen. Den Internationalen Rat der Roerich–Organisationen zu beauftragen, alle dazu erforderlichen Dokumente auszuarbeiten.

2.  Zum Zweck der schöpferischen, aufbauenden und wirksamen Vereinigung der nicht gleichgültigen Menschen für die Durchsetzung des Willens Swjatoslaw Roerichs, wie er von ihm in seinem Aufruf an die Roerich–Organisationen ausgedrückt wurde, und zum Schutz gegen die Anschläge auf das Roerich–Erbe, wie er es an das INRZ übergeben hatte, eine Gesellschaft der Freunde des Internationalen-Nikolaj–Roerich–Zentralmuseums zu gründen.

3.  Zu erklären, dass der Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs gegen verleumderische Anfeindungen und eine heuchlerische Herabsetzung, aber auch die Hilfe und der Schutz des nach dem Willen Swjatoslaw Roerichs geschaffenen Internationalen Nikolaj–Roerich–Zentralmuseums eine Angelegenheit der Ehre jedes Beteiligten an der Internationalen Roerich–Bewegung ist.

4.  Aktive, würdige und abgestimmte Tätigkeiten zu vollbringen gegen den Verrat am Willen der Roerichs, der vom amtierenden Direktor des Nikolaj–Roerich–Museums in New York, Herrn D. Entin, und vom Chefredakteur des Verlags „Sfera“, Herrn D. Popow, begangen worden ist, und der sich ausdrückt in der nicht zur rechten Zeit ausgeführten und entstellenden Veröffentlichung der Tagebücher von Helena Roerich. Die nicht gleichgültige und bestimmte Position der Roerich–Organisationen soll zu einem unüberwindbaren Hindernis für die provokatorische, zerstörerische und verleumderische Tätigkeit der Verräter und ihrer Helfershelfer werden. Zu erklären, dass Organisationen, die dem Aufruf des INRZ, die angegebenen Veröffentlichungen des „Sfera“–Verlags nicht zu kaufen, nicht Folge leisten, und die diese Bücher erwerben, verbreiten oder kommentieren, dem vor sich gehenden Verrat Vorschub leisten.

5.  Protest zu erheben gegen die Tätigkeit einer Gruppe von Organisationen (Internationale Assoziation „Frieden durch Kultur“, Memorial–Kabinett im Staatlichen Museum des Ostens, Informations – Analyse – Zentrum „Misterium Magnum“, Internet–Journal „Agni“ und Verlag „Sfera“), die das heuchlerische Projekt „Ethikkodex der Roerich-Bewegung“ geschaffen haben, in dem die Ethik bei der Erfüllung des Willens der Roerichs ersetzt ist durch den Grundsatz „Alles ist erlaubt“. Die Nichtbeteiligung am Namen und am Erbe der Roerichs zu erklären für Personen und Organisationen, die dieses Projekt geschaffen haben und unterstützen.

6.  Die Aktion „Sturmläuten des Gewissens“ fortzuführen bis zur Rückgabe der 288 Bilder Nikolaj Roerichs und Swjatoslaw Roerichs an ihnen rechtmäßigen Besitzer – das Internationale-Nikolaj-Roerich–Zentralmuseum. Durch regionale Besonderheiten bedingte neue Wege und Formen für die Rückführung der Bilder zu suchen, die gesetzwidrig vom Staatlichen Museum des Osten zurückgehalten werden. Das muss eine Ehrensache der Roerich–Organisationen sein.

7.  Eingedenk der auf Kultur und Bildung gerichteten Wirkung der Ideen und der Tätigkeit der Roerich–Familie die Teilnehmer an der Roerich–Bewegung aufzurufen, das kulturelle Niveau und den Professionalismus ihrer Tätigkeit zu erhöhen. In den Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs und des INRZ die regionalen, kulturellen, wissenschaftlichen und die Bildungseinrichtungen und Verwaltungsorgane einzubeziehen.

8.  Die in die Gemeinschaft eingetretenen Organisationen sollen ihre gegenseitigen Beziehungen mit dem Internationalen Rat der Roerich–Organisationen und die Praxis bei der Durchführung gemeinsamer Maßnahmen des INRZ und des Rates an den Veranstaltungsorten zum Schutz des Namens und des Erbes der Roerichs und zur Lösung anderer aktueller Probleme der Roerich–Bewegung verstärken. Ein operativer Informationsaustausch zwischen den Organisationen an den örtlichen Stellen und dem Internationalen Rat der Roerich–Organisationen soll aufgenommen werden.

 

Moskau

 

22. Juni 2002
 


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